Reifendruckhinweise


Etwas zu viel oder zu wenig Luft kann einen großen Unterschied machen. Wenn sich Ihr eBike so anfühlt, als würden Sie die ganze zeit gegen den Wind fahren, dass haben Sie wahrscheinlich zu wenig Reifendruck. Mit dem optimalen Reifendruck verschleißen die Reifen auch nicht so schnell und Sie haben geringere Chancen sich unterwegs einen Plattfuß einzufangen.

Der „optimale“ Reifendruck

Der optimale Luftdruck für Ihr eBike ergibt sich aus verschiedenen Faktoren. Eine absolute Obergrenze stellt der auf der Seitenwand des Reifens angegebene Maximaldruck dar, den Sie aus Sicherheitsgründen auf keinen Fall überschreiten sollten. 
Höherer Druck bedeutet (jedenfalls auf glatten Untergründen wie zum Beispiel neuem Asphalt) einen niedrigeren Rollwiderstand und einen besseren Schutz vor Pannen. Weniger Druck in den Reifen bietet allerdings mehr Komfort, weil ein nicht so hart aufgepumpter Reifen besser federt.
Außerdem haben Sie so auch mehr Grip, weil sich weichere Reifen besser an den Untergrund anpassen können.
Als Faustregel können Sie sich aber merken, dass Sie weniger Druck benötigen, je breiter die Reifen sind. Schmale Rennradreifen benötigen sehr hohen Druck, um pannenfrei über die Straße rollen zu können, während die deutlich breiteren und robuster gebauten Reifen an vielen E-Mountainbikes mit viel weniger Druck auskommen.

Persönliche Anpassungen

Wir setzen bei Auslieferung Ihres eBike den Reifendruck auf ca. 3,5 Bar. Der optimale Reifendruck ist abhängig vom eigenen Gewicht und dem Gewicht der Zuladung. Reifenfirmen geben hier gerne die Faustformel von 1 % pro Kilogramm an. Generell zu beachten bei einem E-Bike: Sie sind Sie auf der sicheren Seite, wenn Sie für das Zusatzgewicht von Akku und Motor (in der Regel 10 kg) ein knappes, halbes Bar addieren.

Ein anderer Faktor ist der Untergrund: Wenn Sie auf deinem Weg zur Arbeit regelmäßig über Kopfsteinpflaster fahren, lohnt es sich, etwas niedrigeren Luftdruck zu fahren. Dadurch haben Sie auch auf dem holprigen Untergrund mehr Grip und das Gerüttel des Pflasters wird zumindest ein bisschen gedämpft.

Es ist nicht möglich, eine generelle Luftdruckempfehlung für ein bestimmtes eBike oder einen bestimmten Reifen zu geben. Der „richtige“ Luftdruck hängt maßgeblich von der Gewichtsbelastung auf den Reifen ab. Diese wird hauptsächlich vom Gewicht des Fahrers und des Gepäcks bestimmt. Anders als beim Automobil hat das Fahrzeuggewicht nur geringen Einfluss auf das Gesamtgewicht. Darüber hinaus sind die persönlichen Vorlieben nach geringem Rollwiderstand oder hohem Federungskomfort sehr unterschiedlich. Der zulässige Druckbereich ist auf der Reifenflanke angegeben. Je höher Sie den Luftdruck wählen, desto geringer sind Rollwiderstand, Verschleiß, und Pannenanfälligkeit. Je geringer Sie den Luftdruck wählen, desto höher sind Komfort und Haftung des Reifens. Die folgenden Luftdruckempfehlungen geben eine grobe Orientierung für 3 unterschiedliche Fahrergewichte. Je schmaler der Reifen und je größer die Gesamtlast, desto höher muss der Luftdruck sein. Bei Reifen mit sehr kleinem Durchmesser (Liegerad, Faltrad) ist ebenfalls ein höherer Druck notwendig. Auf keinen Fall solltest Du die auf dem Reifen angegebenen Grenzwerte für minimalen und maximalen Druck unter- bzw. überschreiten.
Von Schwalbe gibt es bei Berechnungstool für den Luftdruck von E-MTB Reifen. Dieses finden Sie hier: https://www.schwalbe.com/pressureprof/

Hier finden Sie die Reifendruckempfehlungen von den Reifen der Firma SPECIALIZEDhttps://support.specialized.com/tires/de/tire-pressure-guide

Reifendruck nach E-Bike Typ

Reifendruck für E-Bikes im Bereich City- & Trekking

Mit 4,5 bar als Ausgangspunkt können Sie nichts falsch machen. Bei diesen E-Bikes ist die Bandbreite allerdings enorm. Sportliche City E-Bikes sind auf schmalen Reifen um 35 mm unterwegs, während manche Trekking E-Bikes mit breiten Reifen um 50 mm schon fast E-Mountainbikes Konkurrenz machen. Wenn Ihre Reifen deutlich schmaler als 40 mm sind, dann können 0,5 bar mehr nicht schaden, andersherum können Sie ein halbes Bar ablassen, wenn deine Reifen eher in Richtung 50 mm gehen.

Reifendruck für eMTBs 

E-Mountainbike ist nicht gleich E-Mountainbike: Wenn Sie ihr Gelände E-Bike viel in der Stadt nutzen und am Wochenende damit Touren im Wald absolvieren, dann sind 3,5 bar eine gute Startoption. Auf Asphalt haben Sie so noch akzeptablen Rollwiderstand. Vor einem Ausflug in den Wald können Sie ein bisschen Luft ablassen, um bessere Traktion auf unebenem Boden zu haben.

 Sollten Sie ihr E-Mountainbike reinweg sportlich nutzen, dann nutzen Sie vielleicht ein Tubeless-System. Ohne Schlauch ist die Chance auf Durchschläge geringer, Sie können also mit weniger Druck fahren. Anders als auf der Straße ist das im Wald oft von Vorteil, da Sie so nicht nur komfortabler unterwegs sind, sondern auch mit mehr Bodenhaftung in schwierigen Verhältnissen. Sollten Sie oft in anspruchsvollem Gelände unterwegs sein, ist der Luftdruck in Ihren Reifen so niedrig wie möglich, aber gerade noch hoch genug, um die Felge und die Reifen zu schützen. Fortgeschrittene Nutzer*innen finden beim Schwalbe Pressure Prof ein sehr umfangreiches Tool, um den für Sie idealen Luftdruck herauszufinden.

Reifendruck für E-Bike Road und Gravel Bikes

Vor einigen Jahren war am Rennrad noch alles ganz einfach: 23 mm breite Reifen werden auf 8 bar aufgepumpt – mehr war immer besser, denn je härter der Reifen, desto geringer der Rollwiderstand. So einfach ist das leider nicht mehr, denn die Reifen an E-Rennrädern sind inzwischen deutlich breiter geworden: 25 mm sind inzwischen die Untergrenze. Mit 7-7,5 Bar hat man bei der Breite schon genug Luft im Reifen.

E-Bike Gravelbikes sehen zwar auf den ersten Blick so aus wie E-Bike Road Bikes, ihre Reifen sind von den Ausmaßen und ihrem Profil allerdings eher auf Offroad-Abenteuer ausgelegt. 4-4,5 bar sind hier eine gute Basis, die je nach Untergrund und Reifentyp noch deutlich (wahrscheinlich nach unten) angepasst werden muss, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Reifendruck kontrollieren und anpassen

Ventilarten beim E-Bike und Fahrrad

Heutzutage findet man an E-Bikes sowie Fahrrädern drei verschiedene Ventilarten, für die sich im Laufe der Zeit auch noch jeweils unterschiedliche Bezeichnungen entwickelt haben.
Ventialarten

Dunlopventil - DV

Das Dunlopventil wird auch Blitzventil oder einfach Normalventil genannt, weil es das meistverbreitete Ventil bei E-Bikes und Fahrrädern ist. Es ist sehr einfach zu bedienen – darin liegt leider auch dessen Nachteil, denn es kann durch Lösen der Überwurfmutter recht einfach geklaut werden. Wenn Sie nachpumpen möchten, können Sie einfach die Pumpe aufsetzen-, um Luft abzulassen, müssen Sie die Überwurfmutter ein wenig lösen.

Sclaverandventil - SV

Nicht ohne Grund wird dieses Ventil auch oft Rennradventil genannt, denn dort wird es traditionell verwendet. Es benötigt nur eine sehr schmale Bohrung in der Felge und wird gut mit dem am Rennrad benötigten, vergleichsweise hohen Luftdruck fertig. Der kleine Metallstift an der Spitze des Ventils ist allerdings sehr empfindlich. Bevor Sie einen Schlauch mit Sclaverandventil aufpumpen können, müssen Sie die kleine gerändelte Mutter an der Spitze lösen. Den Metallstift können Sie dann eindrücken, um Luft abzulassen.

Autoventil - AV

Das Autoventil, auch bekannt als Schraderventil, ist sehr robust und bietet den Vorteil, dass Sie mit ihm an jeder Tankstelle Ihr eBike aufpumpen können. Leider benötigen Sie für ein Autoventil eine andere Pumpe als für die anderen beiden Ventile und mit vielen Rahmenpumpen haben Sie bei diesem Ventil keine Chance. Aufpumpen gestaltet sich mit einem Autoventil sehr einfach – Pumpe drauf und los! Luft ablassen ist etwas komplizierter, dafür müssen Sie mit einem spitzen Gegenstand den im Ventil versenkten Metallstift eindrücken.

Luftpumpenarten

Fuß-, Hand- und Standluftpumpen 

 Wenn Sie einigermaßen regelmäßig E-Bike fahren, dann lohnt sich die Anschaffung einer Standluftpumpe. Mit ihr können Sie dank des großen Pumpvolumens nicht nur mit wenig Aufwand Ihre Reifen aufpumpen, sondern auch mit dem eingebauten Druckmesser deinen Reifendruck überprüfen. Diese Pumpen sind in der Regel mit einem Pumpenkopf ausgestattet, der zwei Auslässe hat und dadurch sowohl Dunlop-/Sclaverandventile als auch Autoventile aufnehmen kann.

Eine Variante der klassischen Standpumpe ist die Tubless-Standpumpe. Mit dem Aufkommen der Tubeless-Reifen ist sie in den letzten Jahren zum „Must-have“ für E-Mountainbiker*innen und E-Bike Roadbikefahrer*innen geworden. Der Grund: Tubeless-Reifen benötigen einen starken Luftstrom, um beim Beginn des Aufpumpens rasch Luft in den Reifen zu bekommen, sodass sich der Reifenwulst in die Felge drückt und diese abdichtet. Tubeless-Pumpen verfügen deshalb über einen Hochdruckzylinder, der schnell in den Reifen entleert werden kann.

Minipumpen oder Handpumpen sind ideal für unterwegs. Sie können direkt am E-Bike montiert werden oder verschwinden in Rucksack bzw. Packtaschen und bieten die Sicherheit, unterwegs jederzeit nachpumpen zu können. Eine besondere Variante der Minipumpe ist die Kartuschenpumpe. Diese eignet sich aufgrund ihrer einfachen und schnellen Handhabung besonders für sportliche Einsätze. Die Funktion ist simpel: Anstatt Luft wird CO2 aus einer Gaskartusche in den Reifen gefüllt.


Dämpfer- und Federgabelpumpe

Eine besondere Rolle im Bereich Luftpumpen spielen Dämpferpumpen und Federgabelpumpen. In allen vollgefederten E-Bikes sind Stoßdämpfer eingebaut, diese verlieren mit der Zeit Luft. Die mit Manometer ausgestatteten Hochdruckpumpen erlauben dabei eine genaue Einstellung des gewünschten Luftdrucks.